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Dezember 24, 2023
AD(H)S

Michel – ein ADHS-ler

Michel aus Lönneberga – ein ADHS-Bub

In jeder Weihnachtszeit werden in den öffentlichen Fernsehanstalten herzberührende Filme gezeigt, die wir gerne sehen. So auch wieder heute: der «Michel aus Lönneberga», ein Roman von Astrid Lindgren. Michel ist ein lustiger Bub voller Flausen im Kopf, der alles auf den Kopf stellt. Dabei möchte er nur immer von Herzen das Gute bewirken oder einfach nur etwas Neues ausprobieren. Oft Sachen, die sehr gefährlich sind und jedem besorgten Erwachsenen die Haare zu Berge stehen lässt. Sein Verhalten zeugt klar von einem ADHS. Sein Umfeld ist von diesem Lausebengel überfordert. Es vergeht kein Tag, ohne dass etwas «Verrücktes» passiert. Sei es, dass er seine Schwester den Fahnenmast hochzieht, den Vater unabsichtlich im Klo einsperrt oder mit seinen Stelzen durch ein Fenster in eine Schüssel mit Blaubeersuppe fällt.

ADHS-ler sind mutiger

Auf der andern Seite fallen diese Menschen durch besonderen Mut auf (eben, weil sie weniger Angst empfinden als «normale» Menschen). Wenn es Drachenkämpfer gibt, die von ganzem Herzen einen Menschen, ja die Welt retten, dann sind es mit Sicherheit solche mit  einem ADHS. Und das sind dann auch die, die die Prinzessin als Frau bekommen.

Durchhalten und fester Glaube

So hat Michel als Einziger in der Familie die Ernsthaftigkeit des Fiebers von Knecht Alfred erkannt. Jedes andere Familienmitglied war nur besorgt, hilflos, ja in Ängstlichkeit erstarrt.  Nur der 10-jährige Michel nicht. Er stiehlt sich spätabends heimlich ins Zimmer von Alfred, der schwer fiebrig im Bett liegt. Mit Nachdruck macht er ihm klar, dass er nun mit ihm zum Arzt fahren müsse. Im heftigen Schneesturm fahren sie mit dem Einspänner los. Alfred hinten warm eingepackt auf dem Wagen. Doch der Wagen bleibt schon bald in einer Schneewehe stecken. Michel gibt nicht auf, schaufelte die Räder frei und fährt weiter. Nach weiteren Hindernissen erreicht er schliesslich den Doktor, der Alfred die helfende Medizin geben kann.

Michel der Retter

Alles kam gut, weil Michel mutig war und nicht aufgab, und weil er an seine Kraft glaubte. Viele Menschen mit einem ADHS mögen genau solche Herausforderungen. Sie möchten sich beweisen können, Menschen retten und helfen. Zum Glück für die Menschheit gibt es nicht nur ängstliche und zaghafte Menschen. Sie bringen uns weiter.