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Berufslehre oder Studium mit ADHS oder ASS

AD(H)S bei Jugendlichen vor der Berufs- und Studienwahl

Eine sorgfältige Abklärung von Interessen und Fähigkeiten von Schülern und Studenten mit einer AD(H)S-Diagnose ist sehr zu empfehlen, weil sie anders ticken als der Durchschnitt. Eine Überforderung ist zu vermeiden, um ihr oft angeschlagenes Selbstvertrauen nicht noch weiter zu strapazieren. Diese Jugendlichen können sich ja meist nicht in dem Masse konzentrieren wie es die wiederkehrende Arbeitsabläufe in Betrieben fordern. Zu oft wird ihnen leider zu wenig Motivation unterstellt. Lehrkräfte  haben meist nicht das nötige fachliche Wissen und die Zeit, um sie in genügendem Mass unterstützen zu können. Wichtig ist sicherlich der Beizug von Fachleuten, die sich mit der Spezifik von AD(H)S auskennen.

Berufslehre und Fachhochschulstudium oft passender

Oft hat es ein AD(H)S betroffener Jugendlicher einfacher in einer Berufslehre, weil der gymnasiale Weg eine autonomere Arbeitsweise fordert. Allerdings sollte der Lehrberuf  abwechslungsreich sein und das berufliche Umfeld Verständnis für die ADHS-Symtomatik aufbringen. Aus denselben Gründen ist auch ein Fachhochschul-Studium oft einfacher zu meistern, weil die Klassen kleiner sind und das Studium strukturierter als an einer Unviersität ist.

Der gymnasiale Weg ist intellektuell anspruchsvoller, verlangt aber mehr paukendes Lernen, vor allem aber auch die Fähigkeit Schulstoff schnell und effizient zu lernen. Damit haben  die träumerischeren AD(H)S-Jugendlichen mehr Schwierigkeiten. Ohne zusätzlichen Unterstützungsbedarf von Eltern und Fachleuten ist der Gymi-Weg schwer zu schaffen. Der hohe Leistungsdruck an den Deutschschweizer Gymnasien ist nicht unbedingt das, was den verträumten und kreativen AD(H)S Jugendlichen entspricht. Hier gilt es in Gesprächen mit den Erziehungsverantwortlichen sorgfältig zu klären, welche Wege sinnvoll sind.

Entwicklungspotenzial des Jugendlichen

Neben der Persönlichkeit des Jugendlichen wird auch ein Fokus auf das Entwicklungspotenzial gelegt. So kann eine frühe Abklärung zeigen, wo und womit man die Jugendlichen in ihrer Entwicklung fördern kann. Vielleicht liegen aber auch andere Gründe vor, die eine normale Entwicklung nicht zulässt wie erhofft. Das kann zum Beispiel ein Lern- und Konzentrationstraining sein. Wir gehen immer individuell auf die persönliche Situation der Familie ein. Die psychologische Berufsberatung  schaut immer zuerst auf die Persönlichkeit und ihren Entwicklungsmöglichkeiten. Sind diese soweit geklärt wird in einem zweiten Schritt nach Möglichkeiten in der Berufswelt gesucht.